Baladi – ägyptische Folklore
Baladi bedeutet übersetzt „vom Lande“
Der Baladi stammt ursprünglich aus den ländlichen Regionen Ägyptens. wurde in die Großstädte mitgenommen und dort weiterentwickelt. Heute ist der Baladi heute vor allem ein folkloristisch anmutender Tanz, der die Sehnsucht der ehemaligen Landbevölkerung nach ihrer alten Heimat ausdrückt und viele Elemente der orientalischen Folklore enthält. Die musikalischen Formen des Baladi stammen aus der Volksmusik und wurden im städtischen Milieu der nordägyptischen Großstädte, besonders in Kairo weiterentwickelt.
Nach einer Art Taqsim folgen ein Dialog zwischen Melodie und Rhythmus und weitere Temposteigerungen des Rhythmus. Der Ausdruck eines breiten Gefühlsspektrums und komplexer rhythmischer Strukturen, hat Baladi zu einer anspruchsvollen musikalischen und tänzerischen Kunstform werden lassen. Somit entstand auch eine neue Musik und ein neuer tänzerischer Ausdruck. Ein wesentliches Merkmal ist das zentrale Element der Improvisation (arab. Taqsim). Für die Tanzstücke des Baladi werden vor allem einfache, gerade Rhythmen ohne große Orchestrierung und Feinheiten, verwendet. Die im traditionellen Begleitorchester vorwiegend gespielten Instrumente sind die Stachelgeige Rubaba, die Oboe Mizmar, eine Flöte und eine Fasstrommel.
Instrumentalisten (Alātīya) und Tänzerin improvisieren innerhalb einer Grundstruktur, die im Laufe der Zeit immer komplexer wurde. Die Integration neuer Instrumente in diese Musik, wie Akkordeon und Saxophon, eröffnete weitere, bisher unbekannte und neue Ausdrucksmöglichkeiten. Der Musik des Baladi haftet oft eine Art Wehmut und Melancholie an, eine Trauer um die verlorengegangene alte Heimat, aber oft auch versteckte Kritik am bestehenden System und den aktuellen Lebensbedingungen, was den Baladi zum „Blues Ägyptens“ macht.
Für den Baladi verwendet die Tänzerin eine Galabija, viele Armreife, große Ohrringe (alles in Gold), zwingend erforderlich ist ein Kopftuch oder Haarband und ein Tuch für die Hüfte. In Der variation wird der Baladi auch mit dem Shamadan (Kerzenleuchter) und oder Zimbeln (Fingerplättchen) getanzt. (Quelle u.A. Wikipedia)